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Conters im Prättigau
Uf dr Blüwi
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Über Conters
 
Dieses auch für hiesige Verhältnisse eher kleine Dorf - zurzeit ca. 235 Einwohner - liegt als auffallend geschlossene Siedlung an der Nordflanke des Mittelprättigaus. Diese wird im Ost nach West orientierten Tal als Schatten- oder "Litzisiitä" bezeichnet, und daher soll auch der Name "Conters" stammen - was in Romanisch, das hier während ca. 100 Jahren bis ins 15. Jahrhundert gesprochen wurde - "gegenüber" bedeutet. Wir sprechen diesen Dorfnamen immer noch als "Guntersch" aus. Allerdings hat der deutsche Prof. W. Obermüller, [...] schon vor mehr als 100 Jahren auf diesen Dorfnamen hingewiesen und in seinem Werk "Deutsch-Keltisches Wörterbuch" (Band I S.572) wesentlich anders gedeutet: << Guntershausen [...] in Niederhessen kann als Berghausen erklärt werden, wie Cunters, ein Dorfname in Rhätien, der aus cuanna Berg und tuaras Häuser zusammengesetzt ist, [oder von] Gunter - alt Gundihar, Gundikar -, der Waldmann bedeutet, von grund, gwydd, coed Wald und air Mann...>>. Falls dies zutrifft und unser Dorfname "Conters" keltischen Ursprungs ist, kann davon ausgegangen werden, dieser Siedlungsplatz sei nicht erst vor etwa 1500, sondern schon 1000 Jahre früher als solcher herangezogen worden.
 
Quelle: Entdeckungsreise.pdf 

Über den Namen "Blüwi"

 

"Uf dr Blüwi" (Auf der Blüwi)

 

Der Flurname Blüwi stammt von „das Bleuen / die Bleue / die Bleuwena" (das Dreschen/ Dreschflegel, Dreschplatz bzw. Dreschhaus) und nicht von blühende Wiese.

 << B l u w i  Blöie GoT., Bleue GrV., Bleiwi W - f.: 1. das "Bleuen" des Hanfs, der Gerste [...] (bzw. des Flachs, des Weizen) [...] "Häuser, Müllinen (Mühlen), Schmitten (Schmieden), Walkenen (Gerbereien), Bleuwena (Dreschhäuser) und was dergleichen Gebäu (Gebäude) sind, sind die notwendigsten Güter zu des Menschen Aufenthalt", 1634, Gr.Klost. LB. (Graubünden Klosters) [...]>>

(Quelle: Idiotikon.ch Band 5, S. 253)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Über den Namen "Cafrida" <> "Cafridaweg"

Das Rodungswerk in den Hochwäldern besorgten die Romanen nach dem Beispiel der Ziegen und anderer Weidetiere. Diese schälen bekanntlich an den jungen Waldbäumen die saftige Rinde weg, wodurch die Saftzufuhr unterbrochen wird und der Baum abstirbt. Dieses Benagen nannten die Romanen - auf lat. CAPRA = Ziege hinweisend - caprire. Die durch die Kolonen (Duden: Kolonen = Pächter/Erbzinsbauern) mit der Axt entrindeten Waldbäume starben innert Jahresfrist ab und wurden dann stehend verbrannt. Das auf diese Weise gewonnene Kulturland wurde "capitura" genant. Daraus entwickelten sich die Varianten "Cafrida", "Cavidura" und als diminutive Form "Cavidürli" und "Cavadürli".

 

(Quelle: https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=apk-002:1965:244::162 

(pdf Seite 9)